Die Therapiestudie AddiThA
Deutschlandweite randomisierte kontrollierte Therapiestudie bei Aphasie
Die neolexon Aphasie-App wurde Anfang Februar 2022 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in das Verzeichnis für Digitale Gesundheitsanwendungen zur Erprobung aufgenommen und wird von allen gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland erstattet.
Im Rahmen dieses Verfahrens führen wir nun zusammen mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst in Göttingen (HAWK) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) eine der größten, randomisierten kontrollierten Therapiestudien bei Aphasie in Deutschland durch, an der insgesamt 180 ProbandInnen teilnehmen werden.
Additive digitale Therapie bei Aphasie
Digitale Anwendungen bieten neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung in der Aphasietherapie. Dabei sind eine individualisierte Therapie (z.B. Anpassung des Übungsmaterials) und eine hohe Therapiefrequenz besonders wichtig. Die neolexon Aphasie-App wurde als Ergänzung zur logopädischen Therapie entwickelt, um die Übungsfrequenz gezielt zu erhöhen.
Internationale Studien haben signifikante Verbesserungen sprachlicher Leistungen nach Anwendung von Computerprogrammen oder Apps nachgewiesen – teilweise mit positiven Auswirkungen auf die funktionelle Kommunikation und die Lebensqualität. Im Gegensatz zu bisher untersuchten digitalen Therapiesystemen zielt die neolexon Aphasie-App auf individualisierte Übungsinhalte auf Wort-, Satz- und Textebene ab, was den Transfer zu alltagsrelevanten sprachlichen Leistungen erleichtern kann.
Ziel der Studie
Hinweis: PatientInnen, die die neolexon Aphasie-App bereits im Eigentraining über die Testphase hinaus genutzt haben, sind von der Studie leider ausgeschlossen.
Infos & Anmeldung
Weitere Informationen zur Studie und Voraussetzungen für die Teilnahme finden Sie in unseren Infoblättern:
Die Aufwandsentschädigung für alle teilnehmenden PatientInnen beträgt 30 € und für alle teilnehmenden TherapeutInnen 150 € pro PatientIn.
Sie möchten an der Studie teilnehmen? Melden Sie sich hier zu einem unverbindlichen Aufklärungsgespräch an.
Förderer und Partner:
Dieses Forschungsprojekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Limedix GmbH, der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst in Göttingen (HAWK).
Die Studie wurde von der Ethikkommission der Ludwig-Maximilians-Universität München zustimmend bewertet (Projekt Nr: 21-1195) und ist im Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) registriert (DRKS00026233).
Das ASA-KI Forschungsprojekt
Automatische Spracherkennung bei Aphasie
Mit unserer Aphasie-App können alle sprachlichen Bereiche auf individuellem Leistungsniveau und nach persönlichen Interessen geübt werden. Allerdings ist bei der Übung des mündlichen Benennens bisher noch keine automatische Rückmeldung darüber möglich, ob ein Wort richtig oder falsch produziert wurde.
Die automatische Spracherkennung wurde in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt, was vor allem Artificial Neural Networks und Deep Learning auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz zu verdanken ist. Sie sind Voraussetzung für ein valides, automatisch generiertes Feedback.
Neue digitale Entwicklungen inspirieren uns stets bei der Verbesserung unserer Apps und wir sehen ein großes Potential in einem automatischen Feedback während der Benennübung für unsere Aphasie-App.
Ziel der Studie
Dennoch stößt die automatische Spracherkennung immer noch an ihre Grenzen, wenn es um atypische Aussprache geht, die von der Norm abweicht, wie z.B. bei Aphasie. Vor allem die Heterogenität und Unvorhersagbarkeit der Fehlerproduktion stellt eine besonders große Herausforderung für die automatische Spracherkennung dar.
Um diese Herausforderung zu meistern, führen wir gemeinsam mit der Universität Erlangen-Nürnberg das ASA-KI Forschungsprojekt durch. Wir möchten gemeinsam mit einem interdisziplinären Team von Therapeuten, Phonetikern, Informatikern und KI-Experten eine Spracherkennungs- und Feedbackfunktion entwickeln, die auf die Sprache von Patienten mit Aphasie optimal ausgerichtet ist. Eine erfolgreiche Entwicklung würde die Trainingsmöglichkeiten für Patienten zuhause und somit voraussichtlich den Therapieerfolg deutlich verbessern.
Hinweis: Die Patientenrekrutierung ist mittlerweile abgeschlossen, es können leider keine weiteren Teilnehmer aufgenommen werden.
Förderer und Partner:
Die Studie wird finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und wurde von der dbs-Ethikkommission zustimmend bewertet (Förderkennzeichen: 16SV8468).
Aphasie-App im Innovationsfondsprojekt
Eigentraining für Aphasie-Patienten
Patienten, die nach einer Hirnschädigung an einer Aphasie leiden, bedürfen einer engmaschigen Betreuung und möglichst hochfrequenten logopädischen Behandlung. Im Rahmen des Innovationsfondprojektes „IKK IVP – Innovation Versorgungspartner Patient“ werden Patienten mit Aphasie mit der neolexon Aphasie-App ausgestattet und üben begleitend zur Präsenztherapie beim Logopäden zusätzlich zuhause. Das Eigentraining wird durch den behandelnden Logopäden individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Dem Patienten steht es frei, wie häufig und wie lang er mit der App übt.
Ziel der Studie
Wissenschaftlicher Hintergrund der Apps
Wenn Sie mehr zum wissenschaftlichen Hintergrund unsere Apps erfahren möchten und zugrundeliegende Literatur sowie eigene Fachbeiträge einsehen möchten, besuchen Sie unsere Seiten zum wissenschaftlichen Hintergrund der Aphasie-App und der Artikulations-App.